Unerwünschtes Verhalten beim Hund

Jeder Hund sollte soweit erzogen und sozialisiert werden, dass er ohne Probleme in unserer Gesellschaft leben kann. Genau wie Menschen müssen Hunde lernen, was erlaubt ist und was nicht. Deshalb muss ein Hund lernen zu begreifen, was wir von ihm erwarten. Wie sollte er sich in bestimmten Situationen verhalten? Was sind die Regeln? Wer hat das Sagen? Das gilt nicht nur für große Hunde, auch kleine Hunde müssen lernen zu begreifen, was von ihnen erwartet wird. Vorbeugen ist darum immer wichtig, aber was tun, wenn Ihr Hund doch unerwünschtes Verhalten zeigt?

Bellt Ihr Hund viel oder reagiert er aggressiv auf andere Hunde? Hierunter lesen Sie, was Sie tun können, um sein Fehlverhalten richtig zu korrigieren und abzugewöhnen!

Unerwünschtes Verhalten beim Hund

Einige Beispiele für häufiges unerwünschtes Verhalten bei Hunden:

  • (exzessives) Bellen

  • auf z.B. Möbeln, Schuhen oder Ihrem Lieblingsbuch herumkauen

  • Urinieren in Innenräumen

  • Anknurren und/oder Beißen (sowohl Menschen als auch Tiere)

  • Buddeln im Garten

  • An der Leine ziehen

Während der Erziehung Ihres Hundes ist es sehr wichtig, erwünschtes Verhalten zu stimulieren, egal ob es sich um einen jungen Welpen oder einen älteren Hund handelt. Die sofortige und konsequente Korrektur von unerwünschtem Verhalten ist unerlässlich, um nicht nur ein sicheres und harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen, sondern auch, um entspannt mit Ihrem Vierbeiner spazieren gehen zu können. Es ist wichtig, dass man sich davon bewusst ist, warum der Hund in verschiedenen Situationen bestimmte Verhaltensweisen zeigen kann. Ihre Einstellung und Ihr Verhalten als Hundehalter spielen dabei eine Schlüsselrolle. Hunde sind soziale Tiere, die sich an ihre Umwelt anpassen. Wenn Sie Ihrem Hund erlauben, bestimmte unerwünschte Dinge zu tun, wird dies bei ihm irgendwann zur Gewohnheit werden.

Unerwünschtes Verhalten kann auf Angst, Langeweile, falsche Erziehung oder eine Kombination dieser Faktoren zurückzuführen sein. Dies bedeutet nicht, dass Sie oder Familienmitglieder/Mitbewohner für das unerwünschte Verhalten verantwortlich sind. Dies kann auch mit einer schlechten Sozialisierung zusammenhängen. Darüber hinaus geht es auch darum, wie Sie reagieren, wenn Ihr Hund zum Beispiel in eine für ihn beängstigende Situation gerät. Sie können an einen Konflikt mit einem anderen Hund während eines Spaziergangs denken oder an die Angst vor Feuerwerk in der Silvesternacht. Bleiben Sie ruhig oder geraten Sie in Panik, wenn Ihr Hund panikartig reagiert? Um unerwünschtes Verhalten effektiv abzugewöhnen, ist es wichtig, die Ursache davon herauszufinden. Unerwünschtes Verhalten abzugewöhnen erfordert Zeit, Geduld und Hingabe, aber mit der richtigen Vorgehensweise und den passenden Strategieren können Sie Ihrem Vierbeiner helfen, erwünschtes Verhalten anzugewöhnen und unerwünschtes Verhalten abzugewöhnen.

Ursachen von unerwünschtem Verhalten bei Hunden

Wir haben bereits erwähnt, dass sich durch Angst, Langeweile oder eine falsche Erziehung unerwünschtes Verhalten entwickeln kann.

Angst und Stress

Angst und Stress können dazu beitragen, dass sich unerwünschte Verhaltensweisen bei Ihrem Hund entwickeln. Zum Beispiel kann ein ängstlicher oder gestresster Hund viel bellen, im Blumentopf graben, auf Ihren Lieblingssachen herumkauen oder sogar als Reaktion auf stressige Situationen beißen. Es ist wichtig, die Auslöser von Angst oder Stress zu erkennen und diese (so schnell wie möglich) abzubauen.

Mögliche Auslöser für Angst und Stress bei Hunden:

  • Veränderungen in der Zusammensetzung der Familie (diesen Stress kann man natürlich nicht ganz wegnehmen, aber wenn z.B. ein neues Mitglied in der Familie aufgenommen wird, können Sie sich dafür entscheiden, die Kennenlernphase schrittweise stattfinden zu lassen)

  • Begegnungen mit neuen Hunden oder Menschen

  • (Langfristiger) Lärm, zum Beispiel durch Renovierung, Feuerwerk oder Gewitter·

  • Sozialisierung und Ausbildung

  • Schmerzen oder andere körperliche Beschwerden

Wenn Ihr Hund unter Stress oder Ängsten leidet, ist es wichtig, dass Sie Ihm helfen, sich in solchen Situationen zu entspannen. In stressigen Momenten hilft die positive Verstärkung. Hierbei handelt es sich um eine Trainingstechnik für Hunde, wobei wünschenswertes Verhalten mit etwas Positivem belohnt wird. Tun Sie dies immer schrittweise und kontrolliert. Vor allem, wenn Ihr Hund zu Stress neigt oder schnell Angst bekommt, ist es am besten, Stresssituationen so weit wie möglich zu vermeiden. Natürlich lassen sich bestimmte Situationen nicht immer vermeiden. Sie haben keinen Einfluss darauf, was während eines Spaziergangs draußen passiert. Deshalb kann es eine gute Idee sein, einen Verhaltensspezialisten einzuschalten. Gemeinsam können Sie sich eine Übersicht verschaffen über das Verhalten und die Stresssituationen und einen Aktionsplan erstellen.

Um Ihrem Hund bei Stress oder Angstzuständen zusätzliche Unterstützung zu geben, können Sie auch Produkte mit beruhigender Wirkung verwenden. Bei Brekz finden Sie ein umfangreiches Sortiment an Beruhigungsprodukten von u.a. Adaptil, PUUR und Beaphar.

Langeweile

Auch Langeweile, nicht in der Lage zu sein, Energie richtig freizusetzen und Unterstimulierung können bei Hunden zu unerwünschtem Verhalten führen. Manche Hunde ziehen es vor, den ganzen Tag zu schlafen, aber es gibt auch Hunderassen, die ein hohes Energieniveau haben oder mehr Herausforderungen brauchen. Zum Beispiel lieben Dackel die Spurensuche, Border Collies werden gerne zur Arbeit eingesetzt und Alaska-Malamutes und Siberian Huskys ziehen gerne einen Schlitten, ein Fahrrad oder einen Roller. Die meisten Hunde brauchen tägliche geistige und körperliche Herausforderungen um ein gesundes und glückliches Leben führen zu können.

Mögliche Ursachen für Langeweile:

  • Unzureichende körperliche Aktivität und/oder zu kurze Gassirunden

  • Mangelnde kognitive Stimulation durch Training und Übungen

  • Zu viel Zeit alleine verbringen

Um den Risikofaktor Langeweile und/oder Unterstimulierung beim Hund zu reduzieren, sind regelmäßige Spaziergänge, ausreichendes Training und genügend Spielmöglichkeiten von großer Bedeutung. Wichtig ist auch, dass Sie genügend Zeit mit Ihrem Vierbeiner verbringen und ihn nicht zu oft und zu lange alleine lassen. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Hund unerwünschtes Verhalten an den Tag legt und Sie vermuten, dass dies auf Langeweile zurückzuführen ist, kann ein abwechslungsreiches Übungsangebot eine Lösung sein. Für manche Hunde bedeutet dies Apportieren und für andere eine Fahrrad- oder Rollerfahrt! Oder vielleicht braucht Ihr Hund mehr Gesellschaft von anderen Hunden. In diesem Fall ist die Nutzung eines Hundeausführdienstes eine Option. Zu teuer? Dann können Sie vielleicht in einen Hundepark gehen oder Ihren Hund in einem gekennzeichneten Bereich auslassen, in dem Freilauf ohne Leine erlaubt ist, um andere Hundebesitzer zu treffen. Ist Ihr Vierbeiner auf der Suche nach mehr geistiger Anregung? Eine unterhaltsame Möglichkeit, Ihrem Hund mehr mentale Herausforderungen zu bieten, sind Puzzles, Schnüffelmatten und Snackspielzeug. Geben Sie ihm sein Futter zum Beispiel in den Nina Ottosson Lickin' Layers, oder verwenden Sie Produkte von Kong für langanhaltende Unterhaltung.

Falsche Erziehung

Eine falsche Erziehung und Training kann unerwünschtes Verhalten bei Hunden hervorrufen. Ein Mangel an richtiger Erziehung, Inkonseqenz oder unklare Erwartungen können beim Hund zu Angst und Unsicherheit führen.

Beispiele für unsachgemäße Ausführung des Training sind u.a.:

  • Anwendung von Strafe oder Dominanz

  • Ignorieren der Grundbedürfnisse des Hundes, wie körperliche Aktivtät, Sozialisierung und mentale Stimulation

  • Keine klaren und konsistenten Regeln und Grenzen festlegen

  • Erwünschtes Verhalten nicht belohnen

Unerwünschtes Verhalten abgewöhnen, selber machen oder Hilfe einschalten?

Konsequenz, Geduld und Klarheit sind notwendig, um unerwünschtes Verhalten beim Hund abzugewöhnen. Ihr Hund braucht Klarheit darüber, was von ihm erwartet wird und was akzeptabel ist und was nicht. Fehlende Konsistenz bei Regeln und Erwartungen kann zu Verwirrung führen und unerwünschtes Verhalten fördern. Es ist gut zu wissen, dass manche Hunde leichter und schneller lernen als andere. Versuchen Sie daher nicht, Ihren Hund mit anderen Hunden zu vergleichen.

Es ist von großer Bedeutung, dass in verschiedenen Situationen die gleichen Regeln und Erwartungen angewandt werden. Wenn Ihr Hund nicht auf der Couch liegen darf, gilt das nicht nur für das Sofa im Wohnzimmer, sondern zum Beispiel auch für das Lounge-Set im Garten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie dies niemals erlauben. So sollten Sie vermeiden, dass Ihr Hund an einem Tag mit Ihnen auf der Couch liegen darf und am nächsten Tag weggeschickt wird. Darüber hinaus ist es sinnvoll, mit klaren und einfachen Befehlen zu arbeiten und nicht viele komplizierte Befehle gleichzeitig zu geben.

Wenn Ihr Hund aus einem oder mehreren Gründen unerwünschtes Verhalten zeigt und Sie sich nicht sicher sind, wie Sie damit umgehen sollen, sollten Sie einen qualifizierten Trainer oder Verhaltensspezialisten hinzuziehen. Diese Profis helfen Ihnen und stehen Ihnen mit Tipps und Tricks zur Seite, um Ihren Hund richtig zu erziehen und unerwünschtes Verhalten abzugewöhnen. Sie können dies als gemeinsamen Schulbesuch betrachten, denn Sie erhalten auch Tipps und Ratschläge, wie Sie zu Hause selbstständig arbeiten können.
Eine Alternative besteht darin, lehrreiche Bücher und Artikel über das Verhalten von Hunden zu lesen, obwohl dies aufgrund der unterschiedlichen Ansätze in der Ausbildung und (Um-)Erziehung kompliziert sein kann. Per Definition ist das, was für den einen Hund gut funktioniert, nicht sofort ein effektiver Ansatz für andere Hunde.

Schließlich und endlich ist es wichtig, gutes Verhalten Ihres Hundes immer zu belohnen und ihn nicht ständig für unerwünschtes Verhalten zu bestrafen. Versuchen Sie, unerwünschtes Verhalten zu ignorieren und erwünschtes Verhalten sofort zu stimulieren. Vergessen Sie nicht, Ihren Hund ausgiebig zu belohnen, wenn er das erwünschte Verhalten zeigt.
Die Belohnungen können von Streicheleinheiten und Lob bis hin zum Anbieten von kleinen Keksen, Belohnungssnacks und Hundespielzeug variieren. Wie auch immer Sie sich entscheiden, sorgen Sie dafür, dass die Belohnung sofort auf das erwünschte Verhalten folgt. Halten Sie die Workouts unterhaltsam und kurz. Es ist besser, ein paar Mal am Tag ein paar Minuten zu trainieren, als eine halbe Stunde oder eine Stunde am Stück. Beenden Sie die Übungsstunde immer mit einem Erfolg, damit Sie beide mit einem positiven Gefühl abschließen.

Unerwünschtes Bellen abgewöhnen oder beruhigende Signale erkennen?

Schauen Sie sich alle Artikel über das Verhalten von Hunden auf unserer Blogseite an.


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